Lobby für Kinder und Jugendliche im Pfarrgemeinderat (PGR)

Kinder und Jugendliche im Pfarrgemeinderat präsent zu machen, ist eine sehr wichtige Aufgabe. Kinder und Jugendliche brauchen eine starke Lobby. Und zwar nicht nur in den PGR-Fachteams „Kinder und Jugend“, sondern auch im „Steuerungs- und Beschlussgremium“ (Handbuch zum Strukturmodell der Diözese Linz unter 4.1.3.2.) der Pfarrgemeinde selbst. Der Pfarrgemeinderat berät über die Pastoral der Pfarrgemeinde, fasst Beschlüsse und steuert die Entwicklung. Um das mit einem guten Basisbezug tun zu können, wird der Pfarrgemeinderat in den österreichischen Diözesen alle fünf Jahre durch die Wahl der Pfarrgemeinde neu zusammengesetzt.

Die aufbauende christliche Botschaft spüren

Der Pfarrgemeinderat arbeitet „ausgehend von der Situation der Menschen am Ort, den sozialen und kulturellen Milieus an der Entwicklung der Gemeinde, damit sie als Lebensraum des Evangeliums glaubwürdig ist“.

Eine Pfarrgemeinde ist dann glaubwürdig, wenn sie im Sinne des Evangeliums für ihre Menschen hilfreich und aufbauend spürbar ist. Bei der Befragung der Pfarrgemeinderäte im September 2021 gaben die Pfarrgemeinderäte an, dass es ihnen wichtig ist, dass die „Menschen die christliche Botschaft spüren.“

Auf junge Menschen einlassen

Wie spüren Kinder und Jugendliche im Raum der Pfarrgemeinde die aufbauende und hoffnungsvolle Botschaft des Evangeliums? Werden sie einbezogen, werden ihre Gefühle und Wahrnehmungen gehört und fließen diese in die Tätigkeit des Pfarrgemeinderates ein? Das kann auch durch jene Personen geschehen, die durch Delegation oder Wahl in besonderer Weise für diese Gruppe im Pfarrgemeinderat verantwortlich sind. Da dies oft Jugendliche oder junge Erwachsene sind, brauchen sie wiederum die Unterstützung der älteren Mitglieder des Pfarrgemeinderates, die zwar selber schon viel Erfahrung haben, sich aber dennoch auf die jeweils neuen Generationen einlassen müssen.

Kinder- und Jugendthemen einbringen

Die Arbeitsweise des Pfarrgemeinderates ist das Gestalten von inhaltsreichen Sitzungen, deren Vor- und Nachbereitung in der PGR-Leitung/im Seelsorgeteam, und der Delegation von Aufgaben in PGR-Fachteams. Sitzungen des Pfarrgemeinderates haben eine Tagesordnung: Dort sind die Themen aufgelistet, wie viel Zeit für jeweils ein Thema vorgesehen ist, wer das Thema vorstellt und mit welchem Ziel. Also die Frage: Wie kommt man mit einem Thema auf die Tagesordnung, wenn im PGR-Fachteam Kinder und Jugendliche ein Thema aufgetaucht ist. Hier ein paar Tipps:

1. Das Thema früh anmelden, denn PGR-Tagesordnungen werden meistens schnell sehr voll.
2. Unter sich klären: Was ist das Thema? Welche Informationen brauchen die PGRs und wie bekommen sie diese? Welches Ziel haben wir mit dem Einbringen dieses Themas?
3. Bei der Sitzung nachfragen, was die nächsten Schritte für dieses aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen wichtige Thema sind.

Text von

Beate Schlager-Stemmer
Referentin für Pfarrgemeinde und Spiritualität
Februar 2022