Startfest für "72 Stunden ohne Kompromiss 2025"
Über 400 Jugendliche im Alter von 14 bis 24 Jahren folgen dem heurigen Motto „Pack ma’s an“ und engagieren sich von 22. bis 25. Oktober in 31 sozialen Projekten in Oberösterreich: Sie malen, reparieren, gestalten, unterstützen oder schenken einfach Zeit – und das 72 Stunden lang. Über den Einsatz der Jugendlichen können sich unter anderem Bewohner:innen von Seniorenheimen, Menschen mit Beeinträchtigung, Besucher:innen von Jugendzentren oder Kindergartenkinder freuen. Seit 2002 findet „72 Stunden ohne Kompromiss“ in Österreich alle 2 Jahre statt; heuer geht es in die 12. Runde. Auch in anderen europäischen Ländern wurde das Projekt inzwischen begeistert aufgegriffen. Seit dem Beginn der Aktion im Jahr 2002 haben sich nach Angaben der Organisator:innen österreichweit 38.480 Jugendliche 2.770.560 Stunden lang im Rahmen von 3.259 Projekten engagiert.
Die Grundausrichtung der größten Jugendsozialaktion bleibt dieselbe, das Motto von 2025 lautet: „Pack ma’s an“. Jugendgruppen und Schulklassen werden mit viel Power und Kreativität ihren Horizont erweitern und die Welt ein Stück zum Besseren verändern, wenn sie neue Lebenswelten kennenlernen und sich für andere Menschen einsetzen. Sie erleben, wie sie durch ihr Engagement anderen Freude schenken – und machen dabei selbst bereichernde Erfahrungen.
Oberösterreich-Auftakt im OÖNachrichten FORUM Linz
Etwa 150 Jugendliche waren am 22. Oktober in OÖNachrichten FORUM Linz gekommen, um den Start von „72 Stunden ohne Kompromiss“ zu feiern. Als Ehrengäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft bei der Startveranstaltung dabei: Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder, Sozial-Landesrat Christian Dörfel, die designierte Vizebürgermeisterin Karin Leitner, Gemeinderätin Beate Gotthartsleitner, Bischof Manfred Scheuer, Caritas-OÖ-Vorstandsmitglied Marion Huber, der Leiter des Bereichs „Seelsorge & Liturgie“ der Diözesanen Dienste Martin Schachinger, die Leiterin des Fachbereichs „Generationen & Beziehung“ der Diözesanen Dienste Mayella Gabmann, der Leiter des Teams Kinder / Katholische Jungschar der Diözese Linz Heinrich Brandstetter, die ehrenamtlichen Vorsitzenden der Katholischen Jugend OÖ Ines Bammer und Leonie Falk, die Präsidentin und der Generalsekretär der Katholischen Aktion OÖ Gabriele Hofer-Stelzhammer und Manfred Hofmann, der ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich Klemens Lesigang. die Projektmitarbeiterin der Landjugend Barbara Hummer sowie Vertreter:innen der Sponsoringpartner Vivatis Holding AG, Linz AG, Arbeiterkammer OÖ, Raiffeisen Landesbank OÖ, Integration OÖ, Jugendservice OÖ, Kirchenzeitung Diözese Linz und Hellweg – die Profi-Baumärkte. Die Leiterin des JugendService des Landes OÖ Christa Pacher-Gratzer konnte krankheitsbedingt nicht an der Veranstaltung teilnehmen.
„Ich freue mich, dass ihr in den nächsten 72 Stunden zeigen werdet, wie engagiert Oberösterreich ist“, meinte Simon Mattle, ehemaliger Zivildiener der Katholischen Jugend, der mit Aline Huber von der youngCaritas OÖ den Auftakt moderierte, an die Jugendlichen gewandt. Für musikalischen Schwung sorgte die Band KGW3. Die Band und die Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ verbindet ihr Einsatz für junge Menschen, Solidarität und gesellschaftliches Miteinander: Beide motivieren dazu, Verantwortung zu übernehmen, Vorurteile abzubauen und Begegnungen zwischen Generationen, Kulturen und Lebenswelten zu schaffen.
Philipp Hansa von Hitradio Ö3 wird in den kommenden 72 Stunden insgesamt acht Projekte in ganz Österreich besuchen. In Oberösterreich war er beim Startfest in Linz dabei und dankte den Jugendlichen für ihr Engagement: „72 Stunden ohne Kompromiss funktioniert nur mit euch – und dafür habt ihr Applaus verdient.“ Diesen kräftigen Applaus spendeten die Ehrengäste in der ersten Reihe, die sich zu den Jugendlichen umdrehten und ihre Wertschätzung für deren Engagement zum Ausdruck brachten.
Wie gut sie bereits über Österreichs größte Jugendsozialaktion Bescheid wissen, konnten die Jugendlichen bei einem interaktiven Quiz unter Beweis stellen. Dabei wurden in Form eines Mentimeters Fragen zu Österreichs größter Sozialaktion an die Teilnehmer:innen gestellt, zu denen sie via Smartphone abstimmen konnten. Die drei Jugendlichen mit den meisten Punkten erhielten kleine Preise. Über einen „Sonderpreis“ konnte sich die Zweitplatzierte freuen: Erstgereihter beim Quiz war Ö3-Moderator Philipp Hansa, der – weil eigentlich nicht teilnahmeberechtigt – seinen Sieg selbstverständlich abtrat und die Jugendliche mit ihrer Schulklasse nach Wien zu Ö3 einlud.
„Ihr packt an – mit Herz, Verstand und eurem Einsatz“
Drei Ehrengäste hatten ganze 72 Sekunden Zeit, um ihre Statements rund um das Thema „Pack ma’s an“ an die Jugendlichen zu richten. Alle drei meisterten diese Challenge mit Bravour.
Bischof Manfred Scheuer an die Jugendlichen gewandt: „72 Stunden ohne Kompromiss – Das ist ein bisschen Abenteuer, das ist großer Einsatz, da steckt viel Herzblut drin. Ihr seid bereit, eure Zeit, eure Energie und eure Talente zu schenken – für andere, für unsere Gesellschaft, um unsere Welt hier in Oberösterreich ein bisschen besser zu machen. Das ist nicht selbstverständlich. ‚Pack ma’s an!‘ ist mehr als ein Aufruf – es ist ein Versprechen. Ein Versprechen, nicht wegzuschauen, sondern hinzugreifen. Nicht zu zögern, sondern zu handeln. Nicht auf Tauchstation zu gehen, sondern gemeinsam etwas zu bewegen und voranzubringen. Gott segne euch für diese 72 Stunden – und für alles, was darüber hinauswirkt. Ich bin überzeugt: Was ihr in diesen Tagen anpackt, wird Spuren hinterlassen – in den Projekten, in den Menschen, und auch in euch selbst.“
Landesrat Christian Dörfel bedankte sich bei allen, die die „72 Stunden ohne Kompromiss“ ermöglichen: „Mit eurer Teilnahme gebt ihr ein kräftiges Zeichen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für jugendliches Engagement. Und darum geht es in unserer Gesellschaft: Miteinander leben heißt, aufeinander schauen und füreinander da sein. Die ‚72 Stunden ohne Kompromiss‘ machen das zur Realität. Denkt daran: Es geht nur miteinander. Viele Hände, schnelles Ende. Packt es an, macht es gut!“
Auch Marion Huber vom Vorstand der Caritas OÖ zollte den Jugendlichen Respekt für deren Engagement. „Pack ma’s an, so das Motto der heurigen ‚72 Stunden ohne Kompromiss‘. Und genau das macht ihr: Ihr packt an – mit Herz, Verstand und eurem Einsatz. Als Caritas in Oberösterreich ist das auch unser Motto: Not sehen und handeln. Es ist beeindruckend zu sehen, wie ihr diesen Gedanken mit Leben füllt. In den nächsten drei Tagen seid ihr in unseren Caritas-Einrichtungen unterwegs: in der CARLA, im Sachspendenlager, in Flüchtlingshäusern, in Kindergärten, im Seniorenwohnhaus, in der Sozialberatung oder in St. Pius. Ihr seid mittendrin im Herzen der sozialen Arbeit. Es geht nicht nur ums Anpacken, sondern auch ums Hinsehen: zu erkennen, wie wichtig Solidarität ist, wie wertvoll zwischenmenschliche Beziehungen sind, wie wertvoll euer Beitrag ist. Und wie sehr unsere Gesellschaft auf Menschen angewiesen ist, die mit Herz und Haltung handeln. Ich wünsche mir, dass ihr in diesen 72 Stunden nicht nur helft, sondern auch spürt, wie erfüllend soziale Arbeit ist.“ Danke für euren Einsatz – die Zukunft wird besser, wenn wir gemeinsam handeln.“
Eine Ermutigung für die kommenden 72 Stunden kam von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der sich mittels Videobotschaft an die Jugendlichen wandte. „Drei Tage, eine Idee: Gutes tun – und das ohne Kompromiss. In den nächsten 72 Stunden werdet ihr helfen, kochen, malen, tragen, bauen, trösten, zuhören und noch viel mehr. Ihr schenkt eure Zeit – und damit das Kostbarste, was man geben kann. Vielen Dank, dass ihr euch für andere einsetzt. Ihr übernehmt große Verantwortung und stärkt damit unsere Gemeinschaft. Ich wünsche Euch viel Erfolg bei Euren Vorhaben – und jetzt heißt es getreu dem Motto: Pack ma’s an!“
Bei 31 Projekten ist Anpacken gefragt
Eine Veränderung zum Besseren bewirken sollen die Jugendlichen bei jenen Projekten, bei denen sie im Einsatz sind: Die Bandbreite reicht dabei von der Neugestaltung der Räumlichkeiten eines Jugendzentrums und der Garten-Neugestaltung in einem Pfarrcaritas-Kindergarten über die Organisation eines Erntedankfestes für Bewohner:innen eines Seniorenzentrums bis hin zur Pflanzung einer Wildsträucherhecke und zur Schaffung eines einladenden Empfangsbereichs in einem Flüchtlingshaus.
Zehn Themenpat:innen aus dem Kreis der Ehrengäste übergaben symbolisch je ein Projekt aus den Kategorien Karitatives, Handwerkliches, Nachhaltiges, Kreatives und Umwelt an fünf Gruppen. Leonie Falk und Anson Samuel von der Katholischen Jugend spendeten den Segen für die kommenden Tage.
Um 13 Uhr wurde der Ö3-Countdown mit Moderator Philipp Hansa vielstimmig eingezählt. Hansa wird in den kommenden Tagen wieder durch ganz Österreich touren, Schauplätze besuchen und seine Eindrücke auf Ö3 teilen. Er war vor zwei Jahren zum ersten Mal dabei und ist begeistert von Österreichs größter Sozialaktion. „72 Stunden ohne Kompromiss ist das Nach-außen-Kehren von Emotionen, die wir schon als Kinder in uns tragen. Wir wollen zusammenhelfen und zusammenarbeiten, wir fühlen uns wohl, wenn wir anderen helfen. Dieses Miteinander macht auf lange Sicht ein glückliches Leben aus. Bewahrt euch das, ihr seid unsere Vorbilder“, so Hansa zu den Jugendlichen.
Zum Schluss ließen alle oberösterreichischen Gäste gemeinsam mit KGW3 den „72-Stunden-Song“ erklingen. Am Ende des Startfestes konnten sich die Jugendlichen mit Wraps von „Good Karma“ und Fruchtsäften von St. Isidor stärken, bevor sie zu ihren jeweiligen Projekten aufbrachen.
Projektkoordinatorin Marianne Bäck von der Katholischen Jugend OÖ freut sich auf die kommenden drei Tage: „‘72 Stunden ohne Kompromiss‘ stellt den solidarischen Einsatz junger Menschen in den Mittelpunkt und schafft Räume, in denen Vorurteile abgebaut und Brücken zwischen Generationen, Kulturen und Religionen gebaut werden. Die Aktion lädt dazu ein, einander zu begegnen, voneinander zu lernen und gemeinsam Erfahrungen zu sammeln, die nachwirken und das eigene Leben verändern können. Die Jugendlichen erleben im konkreten Tun, dass jede einzelne Tat wichtig ist, um unsere Gesellschaft menschlicher, gerechter und lebenswerter zu machen.“
„Ich freue mich, dass wieder viele engagierte Jugendliche bei 72 Stunden ohne Kompromiss mit dabei sind. Das Projekt ist eine großartige Chance, den Sozialbereich hautnah zu erleben und durch eigenes Tun zu spüren, was man bewirken kann. In unseren Caritas-Einrichtungen entstehen echte Begegnungen – Berührungsängste und Vorurteile werden abgebaut, auf beiden Seiten. Davon profitieren nicht nur die jungen Menschen, sondern auch von den Menschen, die von der Caritas begleitet werden", ergänzt youngCaritas-Koordinator Klaus Neumüller.
Honorarfreie Fotos zum Download: © Jakob Hanner und Samuel Hanner

