Jugend im Dialog 2025
Alarmierende Zahlen
Die Arbeitslosigkeit in Oberösterreich bleibt alarmierend. Im Jänner 2025 waren 5.847 Menschen mehr arbeitslos als im Vorjahr – ein Anstieg um 13,5 %. Besonders betroffen sind laut dem Arbeitsmarktservice Oberösterreich (AMS OÖ) junge Menschen unter 25 Jahren. Ihre Arbeitslosigkeit stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 %.
Doch was bedeutet das für die Betroffenen? Wie fühlt es sich an, als junger Mensch ohne Perspektive dazustehen?
„Jugend im Dialog“ gibt genau diesen Jugendlichen einen Raum. Hier treffen sie auf Entscheidungsträger:innen aus Politik, Kirche und Wirtschaft – direkt, ungefiltert und auf Augenhöhe. Die Anliegen der Jugendlichen: Chancen, Perspektiven, Zukunft.
Ausbildungspflicht bis 18 – und dann?
In Österreich gilt die Ausbildungspflicht bis 18. Das bedeutet, dass alle Jugendlichen, die keine Schule oder Lehrstelle haben, arbeitsmarktpolitische Projekte besuchen. Doch viele von ihnen fühlen sich abgehängt – ohne Möglichkeit zu Mitsprache und Mitgestaltung.
„Jugend im Dialog“ bringt diese Jugendlichen mit Entscheidungsträger:innen an einen Tisch. Sie sprechen über ihre Lebensrealitäten, bringen ihre Ideen ein und stellen Forderungen. Weil es um ihre Zukunft geht.
Politiker:innen Gespräche
Zum ersten Mal gab es nach der letztjährigen Veranstaltung von Herbst 2024 bis ins Frühjahr 2025 Politiker:innen Gespräche mit Politiker:innen aus dem oberösterreichischen Landtag. Ziel: Ergebnisse sehen, nachhaken, dranbleiben.
Mit dabei waren Anne Sophie Bauer (Grüne OÖ), Felix Eypeltauer (NEOS), Christian Dörfel (ÖVP) und Sabine Engleitner-Neu (SPÖ). Die Treffen fanden auf neutralem Boden statt – in der Kaffee Gerberei und im Kaffee Viele Leute in Linz. Es wurde intensiv diskutiert. Was wurde bereits umgesetzt? Wo gibt es akuten Handlungsbedarf? Welche Themen brennen den Jugendlichen besonders unter den Nägeln?
Diese zentralen Themen – von leistbarer Mobilität über Mitsprachemöglichkeiten bis zu konkreten Perspektiven für junge Arbeitssuchende – werden auch beim kommenden „Jugend im Dialog“ erneut aufgegriffen und gemeinsam weiterverfolgt.
Öffi-Ticket für alle – ein langer Kampf
Eines der wichtigsten Anliegen bleibt die Mobilität. Während Schüler:innen und Lehrlinge das Jugendticket Netz für 88 Euro pro Jahr erhalten, gehen arbeitssuchende Jugendliche leer aus. Kein leistbarer Weg zu Bewerbungsgesprächen, Probearbeiten oder Praktika.
Zweimal wurde bereits eine Petition im Landtag eingebracht – zweimal abgelehnt.
Die Wirtschaftskammer OÖ prüft, ob eine Lösung möglich ist. Weiters wurde diese Forderung nach dem Jugendticket für arbeitssuchende Jugendliche in das Regierungsprogramm aufgenommen. Ab 2026 sollen auch Jugendliche, die in einem arbeitsmarktpolitischen Projekt sind, Anspruch auf das Jugendticket haben. Es wäre ein großer und wichtiger Schritt für arbeitssuchende Jugendliche.
Klar ist: Ohne Mobilität keine Chancen. „Jugend im Dialog“ bleibt dran – bis endlich alle jungen Menschen die gleichen Chancen haben.
Von der Initiative zur Institution – Jugend im Dialog setzt Maßstäbe
Ein besonderer Erfolg: Heuer hat erstmals nach 30 Jahren wieder ein Jugendlandtag in Oberösterreich stattgefunden. Die Organisator:innen wurden dafür von „Jugend im Dialog“ inspiriert. „Es kann nie genügend Plätze geben, um den jungen Menschen einen Raum zu geben, um über ihre Sorgen, Probleme und Visionen zu sprechen und dies auf Augenhöhe mit Entscheidungsträger:innen“, sagte ein Entscheidungsträger.
Jugend im Dialog bleibt dran
Chancengleichheit, Zukunftsperspektiven, Mitbestimmung. Dafür steht „Jugend im Dialog“. Die Initiative ist eine Kooperation zwischen der Arbeiterkammer OÖ, dem Team mensch&arbeit, der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung, dem Team Jugend und junge Erwachsene | Katholische Jugend OÖ und dem Jugend- und Lehrlingszentrum Zoom.
Fotos (honorarfrei) zum Download