Methode ''Flaschenpost - ein Abschiedsritual''
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Eine leere Flasche wird an einem zentralen Ort aufgestellt, so dass jedeR auf Zetterl schreiben kann, was er/sie dem/der Verstorbenen noch sagen möchte. Die Zetterl werden in die Flasche gesteckt.
Für das Ritual wird ein Termin und ein Treffpunkt an einem Fluss vereinbart (ein paar Tage sollten Zeit zum Schreiben sein, ev. nach dem Begräbnis…). Die Flasche wird mit einem Korken verschlossen. Bevor sie in den Fluss geworfen wird kann jemand ein paar Worte sprechen, oder jeder bekommt die Möglichkeit, noch kurz etwas zu sagen, sich gemeinsam zu erinnern. Dann wird die Flasche ev. mit ein paar Blumen in den Fluss geworfen und die Briefe damit auf die Reise geschickt. Ein Lied schließt das Ritual stimmig ab. (z.B. Von guten Mächten, siehe unten)
Diese Methode kann bei verschiedenen Anlässen ein bewusstes Abschiednehmen ermöglichen: beim Tod eines lieben Menschen, aber leicht abgewandelt auch beim Ende einer Beziehung, Jahresende, zum feierlichen Beenden der Schulzeit, beim Abschluss eines Lebensabschnittes…
Text: Von guten Mächten
Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so will ich diese Tage mit euch leben, und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Noch will das Alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last. Ach, Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das Du uns geschaffen hast.
Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus Deiner guten und geliebten Hand.
Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz, dann woll'n wir des Vergangenen gedenken, und dann gehört Dir unser Leben ganz.
Lass warm und hell die Kerze heute flammen, die Du in unsre Dunkelheit gebracht, führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen! Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet, so lass uns hören jenen vollen Klang der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet, all Deiner Kinder hohen Lobgesang.
Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend uns am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
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leere Flasche, Zetterl |
