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Inhalt:

Methode ''Forumtheater''

Infobox

Keywords:

Zivilcourage, Theater,

Forumtheater, Unterdrückung

TN-Zahl: 8 - 10 (Kleingruppen)
Dauer: mind. 3,5 h
Materialien:

Räumlichkeiten, Stifte, Papier,

einfache Requisiten

Ort: indoor, outdoor
ErstellerIn: unbekannt
eingereicht von/am:  KJ Archiv

 

Inhalte/Stichworte

Ziel

  • Thematisierung alltäglicher Unterdrückungssituationen,
  • Erprobung von Handlungsmöglichkeiten – „Probe auf die Zukunft“ (Boal),
  • Diskussion der gesellschaftlichen Bedingungen, die Unterdrückung zugrundeliegen.

Bedingungen

  • Zeit: mindestens 3 1/2 Stunden
  • TeilnehmerInnen: 8 bis 30 (bei 30 TeilnehmerInnen drei Kleingruppen und mehr Zeit einplanen)
  • Raum: ein größerer Raum (15m2); weitere Räume je nach Anzahl der Kleingruppen
  • Material: Stifte und Papier in verschiedenen Größen, einfache Requisiten
  • Voraussetzungen: Erfahrungen in der Rollenspielarbeit sowie Kenntnisse der Methoden des „Theater der Unterdrückten“. Das Forumtheater wurde von dem brasilianischen Theatermacher Augusto Boal als eine Form des „Theaters der Unterdrükkten“ entwickelt

Vorbereitung

Vorstellung des „Theater der Unterdrückten“, des Forumtheaters und der Möglichkeiten dieser Methode, „Alltägliche Diskriminierung“ sichtbar und diskutierbar zu machen. (ca. 15 Minuten)

Kurze Aufwärm- und Theaterübungen: X Aktivität – Theaterübungen. c.6, seite 130. (ca. 20 Minuten)

Gruppenaufteilung und Szenenfindung: Je nach Gruppengröße werden in der Gesamtgruppe oder in Kleingruppen eigene Erfahrungen zum Thema „Alltäglicher Rassismus“ ausgetauscht. TeamerInnen sollten darauf hinweisen, dass insbesondere subtile Formen von Rassismus benannt werden sollen. Die TeilnehmerInnen werden gebeten, sich an Situationen zu erinnern, in denen sie Rassismus beobachtet haben oder selbst involviert waren. Wie haben sie sich verhalten? Wie haben sich weitere Anwesende verhalten? Eine geschilderte Situation wird ausgewählt und für eine Aufführung im Plenum ausgearbeitet. (ca. 40 Minuten)

 

Die Arbeit an der Szene (mind. 45 min.)

  1. Die Szene sollte so aufgebaut sein, dass schnell der Handlungsort und die Beziehungen der Personen zueinander deutlich werden.
  2. Der Konflikt/die Unterdrückungssituation sollte klar umrissen werden. Das Ende der Spielszene sollte unbefriedigend bleiben (machtlose Person bleibt machtlos). 
  3. Mindestens ein/e SpielerIn bleibt in ihrer Haltung zum Konflikt widersprüchlich, um das spätere Einwechseln zu erleichtern. Die ambivalenten Personen bieten besondere Handlungsmöglichkeiten, da ihr Verhaltensrepertoire besonders groß ist. Ziel ist es, verschiedene Impulse einzubringen; auch zu merken, wie schwierig es ist, Ideen umzusetzen.
  4. Die Szene hat ein klares Ende: Die SpielerInnen erstarren bei dem Aussprechen eines vereinbarten Stichwortes.

 

Aufführung und Auswertung (mind. 45 min.)

Die Szene wird vor der Großgruppe gespielt. In einem zweiten Durchgang haben die ZuschauerInnen die Möglichkeit Personen einzuwechseln, indem sie an der Stelle der Szene „Stop“ rufen, an der sie eine Handlungsidee haben. Sie dürfen dabei den Charakter / die Haltung der Rolle, die sie ersetzen, nicht völlig verändern.

Es gibt jedoch einen Verhaltensspielraum, der genutzt werden kann. Die anderen SpielerInnen gehen nun spontan mit der neuen Situation um und bemühen sich, „ihre Rolle“, d. h. ihre Haltung zu dem Konflikt beizubehalten.

Nach jedem Einwechseln und Einbringen von neuen Ideen wird über die Szene gesprochen. Zuerst die Person, die eingewechselt hat. Welche Strategie hat sie? Ist der Plan aufgegangen? Die anderen SpielerInnen äußern sich der Reihe nach, wie sie sich in „ihrer Rolle“ gefühlt haben, und ob wie sie angesprochen wurden durch die Veränderung. Dann beginnt eine zweite Auswertungsrunde in der die SpielerInnen – ihrer Rolle enthoben – sowie die ZuschauerInnen sich zum Inhalt äußern können.

Danach beginnt der nächste Spieldurchlauf.

 

Auswertung (ca. 45 Minuten)

Die Abschluss-Auswertung kann dadurch eingeleitet werden, dass die ZuschauerInnen befragt werden, ob sie den Inhalt der Szene realistisch finden, ob sie Ähnliches erlebt haben, wie sie sich verhalten haben, ob sie nun Handlungsmöglichkeiten für sich selbst sehen.

Eine weitere Ebene ist die Diskussion über den Zusammenhang zwischen alltäglich erfahrbarer Diskriminierung und ihrer strukturellen und gesellschaftlichen Verankerung. Fragen können z. B. in die Richtung gehen, was sich ändern muss, damit sich solche Situationen erst gar nicht ereignen.

 

Hier ein Beispiel von einer Szene

Ort: Krankenhaus/Information

Szene: Zwei Frauen nähern sich der Information. Eine der Frauen (A) wird von der anderen (B) aus dem Krankenhaus abgeholt. Die Frauen führen eine vertraute Unterhaltung.

A wendet sich nun an C, eine Krankenhaus-Mitarbeiterin, die an der Information arbeitet. In freundlichem, aber einem bestimmten Ton bittet A C, ein Taxi zu rufen mit dem Nachsatz, dass es sich bei dem Taxifahrer bitte um keinen ausländischen Taxifahrer handeln solle. C, verärgert, sagt, dass sie gerne ein Taxi bestellen wolle, jedoch ohne den Zusatz. Sie weigert sich, der Taxizentrale den Wunsch mitzuteilen.

A wird wütend. Wieso mischt sich die Krankenhaus-Mitarbeiterin in ihre Angelegenheit ein?! Sie zahlt das Taxi, sie hat schließlich schlechte Erfahrungen mit ausländischen Taxifahrern. B hält sich zurück. Ihr ist das Auftreten von A unangenehm, weil zu laut, … A fordert, die Vorgesetzte / den Vorgesetzten von C zu sprechen.

C bleibt bei ihrer Position! Die Vorgesetzte / der Vorgesetzte D kommt hinzu und bittet C ruhig und bestimmt, A das Taxi zu rufen und dem Wunsch der Frau zu entsprechen. C wirkt traurig, ohnmächtig! C hält den Telefonhörer in der Hand!

Freeze – Das Ende der Spielszene!

 

Tipps für TeamerInnen

Die Anleitung muss sehr präzise sein, Kenntnisse der Methode Forumtheater sind Voraussetzung für den Einsatz. Sonst besteht die Möglichkeit, statt des Forumtheaters ein Rollenspiel mit mehr Vorgaben anzubieten; z.B. nach o.g. Beispielszene.

An der Szene können durch Rollenwechsel und Einwechseln Handlungsmöglichkeiten erprobt und diskutiert werden.

Wichtiger als die Spielszenen-Aufführung ist die Erarbeitung der Szene, die Verständigung über das Thema, die Rollenarbeit, der Gruppenprozess und das Klären der Frage, welche Erwartungen mit einer Aufführung verbunden sind. Welche Diskussion möchte die Gruppe mit den ZuschauerInnen führen? Insbesondere die Diskussion über die gesellschaftspolitische Relevanz der Szene ist wichtig.

Wenn mehrere Kleingruppen Szenen erarbeitet haben, kann nur eine Gruppe ihre Spielszene aufführen mit Einwechseln und Diskussion. Alle anderen Kleingruppen sollten die Möglichkeit haben, wenigstens ihre Ergebnisse vorzustellen.

Das Forumtheater bietet sich auch an für Gruppen, die über einen längeren Zeitraum miteinander aktiv sein möchten. Die Gruppe kann die Spielszene an verschiedenen Orten aufführen.

Von der Entwicklung allzu plakativer alltagsferner Szenen, bei denen Klischees bedient werden, ist abzuraten. Hierauf sollte gleich zu Anfang der Szenenentwicklung hingewiesen werden.

 

 

Literatur:

Augusto Boal (1989): Theater der Unterdrückten, Frankfurt/M.

 

 

09.05.2017
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