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Fr. 03.10.25

Niemals wieder: Gedenken in Ternberg mit Claudia Stöckl

Radiomoderatorin Claudia Stöckl

Ein gemeinsames "Friedensnetz" knüpften mehr als 250 Menschen am 3. Oktober 2025 in der Pfarrbaracke Ternberg beim Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Ternberg. Die Rede zum 17. Gedenken hielt Radiomoderatorin Claudia Stöckl.

Das Gedenken in Ternberg fand heuer bereits zum 17. Mal statt. In Ternberg hatte sich zwischen 1942 und 1944 ein Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen befunde. Die heutige Pfarrbaracke war einst die Küchenbaracke des Lagers. 2008 war im Zuge der größten Jugendsozialaktion Österreichs „72 Stunden ohne Kompromiss“ – organisiert von der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3 – mit 45 Jugendlichen aus den damaligen Dekanaten Weyer und Steyr (jetzt: neue Pfarren Ennstal und Steyr) im Keller der Pfarrbaracke in Ternberg ein Gedenkraum installiert worden. Seither findet hier jährlich eine Gedenkfeier statt, ebenso werden auf Anfrage Führungen angeboten und auch ein pädagogisches Begleitkonzept wurde erarbeitet.

 

Die Gedenkfeier stand gemäß dem Jahresschwerpunkt des Mauthausen Komitees Österreich unter dem Motto „Gemeinsam für ein Niemals wieder!“. Mit Claudia Stöckl konnte auch heuer wieder eine prominente Rednerin gewonnen werden. Bekannt ist die Radiomoderatorin unter anderem durch die Ö3-Sendung „Frühstück bei mir. Seit 2006 ist Stöckl ehrenamtliche Obfrau des Vereins ZUKI – Zukunft für Kinder.

 

Grußworte kamen von Generalvikar Severin Lederhilger und der ehrenamtlichen Vorsitzenden der Katholischen Jugend OÖ Leonie Falk. In allen Ansprachen wurde deutlich, dass es das couragierte Handeln jedes und jeder Einzelnen braucht, um aktiv Zeichen gegen Ausgrenzung und für Verbundenheit, Respekt, für Menschlichkeit zu setzen. Zur symbolischen Verdeutlichung dieser Botschaft wurde von einigen Jugendlichen und allen Teilnehmenden aus Schnüren ein „Friedensnetz“ geknüpft.

 

Im weiteren Verlauf der Feier wurden die bekannten Namen der Opfer des KZ-Außenlagers Ternberg verlesen. Nach einem Gebet, gesprochen von Diözesanjugendseelsorger Vitus Glira, wurden abschließend vor der Pfarrbaracke Kränze niedergelegt.

Radiomoderatorin Claudia Stöckl
Radiomoderatorin Claudia Stöckl
Zur symbolischen Verdeutlichung dieser Botschaft wurde von einigen Jugendlichen und allen Teilnehmenden aus Schnüren ein Friedensnetz geknüpft.
Zur symbolischen Verdeutlichung dieser Botschaft wurde von einigen Jugendlichen und allen Teilnehmenden aus Schnüren ein Friedensnetz geknüpft.
Di?zesanvertreter, Organisator*innen, ehrenamtliche Mitarbeiter*nnen und Jugendliche aus einer Jugendgruppe mit Claudia Stöckl
Di?zesanvertreter, Organisator*innen, ehrenamtliche Mitarbeiter*nnen und Jugendliche aus einer Jugendgruppe mit Claudia Stöckl
Kränze vor der Gedenktafel
Kränze vor der Gedenktafel
Leonie Falk, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Oberästerreich
Leonie Falk, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Oberästerreich

Das Versprechen des „Niemals wieder“ weitertragen

 

Anita Buchberger, Beauftragte für Jugendpastoral in der Pfarre Ennstal sowie Vernetzungsverantwortliche in der Region Ennstal, und Cornelia Kreusel, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Jugendpastoralteam der Pfarre Ennstal, führten durch die Feier, an der auch zahlreiche Vertreter*innen aus Kirche und Politik teilnahmen. „Niemals wieder – das haben die Überlebenden des Konzentrationslagers Mauthausen nach der Befreiung gesagt. Dieser Schwur war ein Aufruf, dass sich so etwas nie wiederholen darf. Heute liegt es an uns, dieses Versprechen weiterzutragen“, betonte Anita Buchberger am Beginn. Hass, Hetze und Verschwörungstheorien würden sich in den Sozialen Medien oft schnell und unbemerkt verbreiten – „und das bleibt nicht ohne Wirkung“. Daher sei Erinnern und Gedenken allein nicht genug, so Buchberger: „Wir müssen heute klar Haltung zeigen: gegen Hass. Gegen Gleichgültigkeit. Für Respekt, Mitgefühl – und ein friedliches Zusammenleben.“

 

Dass Gedenken nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern auch ein Auftrag für die Zukunft ist, unterstrich auch Cornelia Kreusel. „Es liegt an uns, für eine Gesellschaft einzutreten, die von Frieden, Toleranz und Menschenrechten getragen wird. Die Geschichte darf sich nicht wiederholen – niemals wieder.“ Die Katholische Jugend engagiere sich aus diesem Grund seit vielen Jahren für eine lebendige Erinnerungskultur und sei dankbar für die Unterstützung der Mitveranstalter, denn: „Erinnerung bewahrt und entfaltet sich nur, wenn wir sie gemeinsam tragen“, so Kreusel.

 

Gedenken als Beitrag zu mehr Frieden und Menschlichkeit

 

Generalvikar Severin Lederhilger betonte in seinem Grußwort, das Versprechen „Niemals wieder“ sei und bleibe ein ernster Auftrag, „täglich wachsam zu sein gegenüber Rassismus, Antisemitismus, Totalitarismus und jedem Versuch, Menschenrechte – aus welchem Grund immer – zu untergraben“. Erinnerungsarbeit dürfe nicht in betroffenem Schweigen versiegen, sondern müsse offenherzig und lautstark fortgesetzt werden: in Schulen, Vereinen, Familien, bei Veranstaltungen kirchlicher und politischer Institutionen. Nur so könnten auch kommende Generationen klar erkennen, dass Freiheit und Menschlichkeit niemals selbstverständlich seien, so Lederhilger.

 

Auch er verwies auf die Sozialen Medien, wo Staaten, politische Gruppierungen und Communities ihr Macht- und Gewaltpotential gegen „die Anderen“ einsetzten. Andersdenkende würden häufig als Bedrohung und Feindbild erlebt, was sehr schnell Machtmissbrauch, die Missachtung von Menschenwürde und Freiheitsrechten jenseits der eigenen Zugehörigkeit rechtfertige. „Dies ist meilenweit entfernt von einer Haltung der Toleranz oder einem vernünftigen Dialog mit sachlichen Argumenten für ein friedliches Zusammenleben. Die geschürte Angst lähmt jede kritische Auseinandersetzung, beeinträchtigt die Wahrnehmung und lässt nur bestimmte Wirklichkeiten zu, die in engen Informationsblasen erzeugt, verfremdet und gesteuert werden“, so die Überzeugung des Generalvikars.

 

Es gelte daher immer wieder neu, rechtzeitig jegliche Formen autoritärer Vereinnahmungen zu erkennen, zu benennen und aufzudecken. Dafür brauche es eine gute Bildungspolitik, sachgerechte Aufklärung, die gemeinsame Erinnerung und ehrenamtliches Engagement in der Gedenkkultur. „Nur durch dieses Tun widersteht man der Versuchung, sich an die ‚Normalität‘ des alltäglichen Schreckens, an die vermeintliche ‚Banalität des Bösen‘, an die Gewalt und das Leid in Kriegen, Konflikten oder Selbstjustiz – egal mit welcher Rechtfertigung – zu gewöhnen.“ Der Generalvikar dankte auch im Namen von Bischof Manfred Scheuer der Katholischen Jugend der Region Ennstal und allen Mitveranstaltern des Gedenkens in Ternberg für ihr Engagement im Sinne eines „Niemals wieder“. Lederhilger wörtlich: „Ihr Einsatz macht deutlich: Gedenken ist aktives Handeln, und dieses Handeln ist unser Beitrag zu mehr Frieden und Menschlichkeit.“

 

Gedenkarbeit braucht aktiven Einsatz

 

Leonie Falk, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Oberösterreich, betonte in ihrem Grußwort, 80 Jahre nach Kriegsende sei das „Niemals wieder“ eine Mahnung, die jede Generation aufs Neue mit Leben füllen müsse. Gerade in Ternberg zeige sich die Bedeutung des Engagements junger Menschen für die Erinnerungskultur, so Falk. Sie dankte jenen Jugendlichen, die 2008 im Rahmen von „72 Stunden ohne Kompromiss“ hier einen Gedenkort errichtet hätten. „Ihr Einsatz war ein Akt der Würdigung gegenüber den Opfern, ein Zeichen der Solidarität und ein wertvoller Beitrag dafür, dass die Geschichte nicht in Vergessenheit gerät. Dieses Projekt ist bleibendes Zeugnis dafür, dass Gedenkarbeit aktiven Einsatz braucht“, betonte Falk. In einer Zeit der Kriege und der Unsicherheit erinnere das Engagement der Jugendlichen von damals daran, dass Friede zerbrechlich sei. „Und doch liegt es in unserer Hand, durch Einsatz, Zusammenhalt und klare Haltung für Menschenwürde und Gerechtigkeit zu einer friedlicheren Zukunft beizutragen“, zeigte sich Falk überzeugt.

 

„Es gibt vielerlei Arten, sich zu engagieren. Aber: Engagiert euch!“

 

Für die heurige Gedenkrede konnte Claudia Stöckl gewonnen werden. Die Ö3-Radiomoderatorin, die seit 28 Jahren Persönlichkeiten im „Frühstück bei mir“ vorstellt, nahm in ihrer Rede mehrere Aspekte eines Strebens nach dem „Niemals wieder“ in den Blick. Ausgangspunkt waren Interviews mit den drei Zeitzeugen Hugo Portisch, Arik Brauer und Erika Freeman, die Stöckl im O-Ton zu Wort kommen ließ. Um Lehren aus der Geschichte zu ziehen, brauche es zunächst ein Wissen um diese Geschichte, damit eine Einordnung möglich werde. „Geschichtslose Menschen können nichts einordnen“, so ein Zitat des inzwischen verstorbenen Journalisten Hugo Portisch als Tondokument. Eine Erkenntnis, die sie aus dem Gespräch mit dem ebenfalls verstorbenen Künstler Arik Brauer mitgenommen habe: In jedem Menschen stecke das Gute und das Böse, der Hass und das Mitgefühl. „Alles steckt in uns und es beginnt bei uns – ein christlicher Gedanke, den es zu leben gilt. Es ist wichtig, dass wir beginnen, das Gute zu nähren und Mitleid nicht als Schwäche zu sehen. Dass wir wachsam bleiben, dass wir gegen Diskriminierung und Gewalt wirken – ob in unserer analogen Welt oder der digitalen“, so Stöckl.

 

Die Journalistin brach außerdem eine Lanze für gut recherchierte Fakten. „Es ist das Gebot der Stunde und unserer Zeit, selbst in diesem Leben, das von Reizen und Informationen überfüllt ist, genau zu sein. Nicht nachzuplappern, was von anderen behauptet wird, was gelikt wird, weil es Trend ist oder weil es in unserer Blase, wie man es gerade auf Social Media so oft erlebt, gerade besonders oft geteilt wird. Es ist so wichtig, den Dingen auf den Grund gehen, alle Seiten zu beachten, egal um welche Gewalttaten oder Konfliktherde es sich handeln mag.“ Sie legte den Jugendlichen ans Herz, genau zu recherchieren, die Quellen herauszufinden und einzuordnen, alle Seiten zu beachten, bevor man sich eine Meinung bilde, und erst dann zu handeln.

 

Noch einen Gedanken gab die Festrednerin den Jugendlichen mit: „Lasst es nicht beim Verstehen der Welt bewenden. Es geht auch um ein Handeln. Es geht um Engagement. Dass es diese Gedenkfeier und diesen Gedenkraum in Ternberg gibt, ist das Resultat von Engagement – und es gibt vielerlei Arten, sich zu engagieren. Aber: Engagiert euch!“ Stöckl selbst leitet seit 20 Jahren den Verein ZUKI – Zukunft für Kinder, der Kinder aus den Slums von Kalkutta von der Straße holt und ihnen ein Zuhause gibt. Ihre Überzeugung: Alles, was Menschen tun, um die Welt ein Stück freundlicher zu machen und die Not anderer zu lindern, vergrößert die „Bewegung des Guten“. Stöckl spielte in diesem Zusammenhang einen O-Ton aus einem Interview mit Erika Freeman ein: „Schade ist, dass man sich an so viele schlechte Sachen erinnert – aber man soll neue gute schaffen, dann wird man sich an das Gute erinnern.“ Der abschließende Appell von Claudia Stöckl: „Schaffen wir das Gute gemeinsam – als kraftvolles gemeinsames Engagement für ein Niemals wieder!“

 

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Breit mitgetragenes Gedenken

 

Das Anliegen des Gedenkens in Ternberg wird mittlerweile sehr breit mitgetragen. Als Mit-Veranstalter fungierten die Markt- und Pfarrgemeinde, der Musikverein, die Bezirks- und Ortsstelle des Roten Kreuzes, das Katholische Bildungswerk, die Katholische Frauenbewegung, die Katholische Männerbewegung, die Landjugend und das Mauthausen Komitee Österreich. Zahlreiche Ehrengäste aus der kirchlichen und politischen Öffentlichkeit nahmen an der Gedenkfeier teil. Für die musikalische Gestaltung sorgten die Jugendband Soulservice unter der Leitung von Leonie Falk, der Chor der Mittelschule Ternberg unter der Leitung von Simon Schmidthaler und Ursula Einheller sowie ein Bläserensemble des Musikvereins Ternberg unter der Leitung von Marina Pernkopf.

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