Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier

Die jährliche Feier, organisiert vom Mauthausen Komitee Österreich, erinnerte an die grausamen Verbrechen des NS-Regimes und würdigte die unzähligen Menschen, die in den Lagern gelitten haben und ermordet wurden. Die Veranstaltung macht deutlich: Erinnerung ist nicht nur Rückschau, sondern Auftrag – für ein solidarisches und demokratisches Miteinander.
Ein besonders eindrucksvoller Teil der diesjährigen Feier war der Jugendgedenkzug unter dem Thema „Ein Name. Ein Leben. Ein Band.“, getragen von der Katholischen Jugend OÖ, der Sozialistischen Jugend Oberösterreich und der Oberösterreichischen Gewerkschaftsjugend.
Hunderte Jugendliche begaben sich dabei auf einen bewussten Weg der Erinnerung – beginnend beim ehemaligen Steinbruch, einem Ort des Leidens und der Zwangsarbeit.
Jede*r Jugendliche erhielt ein weißes Armband mit dem Namen eines jungen Menschen, der im Konzentrationslager Mauthausen ermordet wurde. Diese Namen stammen aus dem digitalen „Raum der Namen“ des Mauthausen Memorials.
Ines Bammer die ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Oberösterreich hob die Bedeutung der Armbandaktion im Rahmen des Jugendgedenkzugs hervor: „Mit unserer Initiative: ‚Ein Name. Ein Leben. Ein Band.‘ setzten wir ein stilles, aber kraftvolles Zeichen des Gedenkens. Indem junge Menschen die Namen von im KZ Mauthausen ermordeten Jugendlichen trugen, wurde das Erinnern persönlich und greifbar. Diese Verbindung mahnt uns, auch heute wachsam zu bleiben und für Menschlichkeit einzustehen.“
Ziel der Initiative war es, Geschichte greifbar zu machen – nicht als abstrakte Zahl, sondern als konkrete Lebensgeschichten. Gerade in einer Zeit, in der antisemitische und rechtsextreme Tendenzen wieder zunehmen, ist es zentral, junge Menschen aktiv in die Erinnerungskultur einzubinden. Mit dieser Aktion wurde nicht nur der Opfer gedacht – es wurde auch gezeigt, dass Erinnern ein aktiver, persönlicher und lebendiger Prozess ist.
Die Todesstiege, einst ein Ort der Qual für viele Häftlinge, wurde an diesem Tag erneut beschritten – nicht in Leid, sondern in Erinnerung und Verantwortung.
Klemens Lesigang, designierter Vorsitzender der Katholischen Jugend Österreich, brachte es in seinem Statement auf den Punkt: „Mauthausen mahnt uns, dass wir gemeinsam für ein ‚Niemals wieder‘ eintreten müssen. Erinnern allein reicht nicht; wir müssen aktiv einstehen. So setzte die Katholische Jugend Österreich gemeinsam mit rund 1500 Kindern und Jugendlichen von unterschiedlichsten Organisationen bei der 80-Jahr-Befreiungsfeier Mauthausens ein Zeichen. Gemeinsam, um der Opfer zu gedenken, gemeinsam, um gegen Faschismus einzustehen und gemeinsam für ein ‚Niemals wieder!‘“