Freitag 19. September 2025

Mit Freude lernen – ein Leben lang

Hirnforscher Gerald Hüther

Was passiert, wenn ein bekannter Hirnforscher einen Vortrag hält, der, wie er selbst sagt, ohne Konzept ist? Wenn es Gerald Hüther ist, wird es eine mitreißende Lehrstunde über das Lernen und das Leben ...

... Weil er den Vortrag entstehen lässt und sich dem Publikum anpasst – eine co-kreative Vorgehensweise, wie die vielen ZuhörerInnen erfuhren, die am 15. März 2016 in die Aula der Privaten Pädagogischen Hochschule gekommen waren.

 

Wenn Hüther über Lernprozesse spricht und die hirnphysiologischen Hintergründe erklärt, dann tut er das mit einer Begeisterung, die sich auf das Publikum überträgt. Dabei sieht er gerade den Verlust der Begeisterung und der Neugierde als das große Problem der Schule. Das Kleinkind ist noch begierig zu lernen, spätestens aber in der Schule verliert es die Lust am Lernen. Der Grund dafür ist, dass sich das Kind aufgrund negativer Erfahrungen plötzlich als Objekt, und nicht mehr als Subjekt, erlebt. Die Objektbeziehungen wurden, so Hüther, über die Jahrhunderte immer mehr verfeinert. Heute allerdings sind wir am Ende der möglichen Verfeinerung angelangt. Dem Menschen ist bei zunehmender Automatisierung und Digitalisierung noch eines geblieben, was ihn auszeichnet: seine Kreativität.

 

Hirnforscher Gerald Hüther faszinierte mit seinem co-kreativen Vortrag. © Wahlmüller / PHDL

 

Was jetzt gebraucht werde, sei die Kreativität vieler, so Hüther. Die Vorstellungen Einzelner seien immer begrenzt. Durch Co-Kreativität – nicht durch Kooperation, die wieder durch Objektbeziehungen geprägt ist –, könnten Wege gefunden und Ideen realisiert werden, die weit jenseits der Vorstellungskraft des Einzelnen lägen. Hüther betonte, für die Schule sei co-kreatives Lernen der Schlüssel dazu, dass sich Kinder als Subjekt erfahren könnten und die Lust am Lernen behielten. Die Folge davon seien mündige BürgerInnen und Bürger, die kritisch und unbequem seien und sich nicht mit ihren Objektrollen identifizierten. Die Konsumgesellschaft könne allerdings nichts mit Subjekten anfangen, ist Hüther überzeugt. Doch wenn sich genug Menschen ihres Daseins als Subjekt bewusst sind und Neues durch Co-Kreativität schaffen, dann ist das notwendige Umdenken, von dem er spricht, für alle irgendwann unumgänglich.

 

Iris Wahlmüller / PR Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz

 

 

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