Welttag der Menschen mit Behinderungen: Inklusion gefordert

15 Prozent der Weltbevölkerung seien Menschen mit Behinderungen, der Großteil davon in einkommensschwachen Ländern und selbst in Armut. Daraus ergebe sich ein "dringender Handlungsbedarf für die staatliche und nicht-staatliche Entwicklungszusammenarbeit (EZA)", betonte der Dachverband von humanitären und entwicklungspolitischen Organisationen Österreichs, dem auch zahlreiche kirchliche Organisationen wie die Caritas-Auslandshilfe, die Diakonie, Dreikönigsaktion, "Horizont3000" und "Jugend Eine Welt" angehören.
Inklusion sei in den nachhaltigen Entwicklungszielen der UNO von zentraler Bedeutung, stellte Geschäftsführerin Annelies Vilim in einer Aussendung am Mittwoch, 2. Dezember 2015 fest. Deren Anspruch, "niemanden zurückzulassen", nehme auch die reichen Staaten, also auch Österreich, in die Pflicht. Außerdem sei Inklusion ein wichtiges Prinzip im österreichischen EZA-Gesetz. Dieses gelte es "ohne Wenn und Aber" umzusetzen, so Vilim.
Aufbrüche in Burkina Faso
Auf ihr Schwerpunktland Burkina Faso machte "Licht für die Welt" anlässlich des Welttages aufmerksam. Die österreichische Hilfsorganisation setzt dort mit Unterstützung der staatlichen Austrian Development Agency (ADA) das mehrjährige Programm "Inclusive Burkina Faso" um, das Vorbildcharakter für viele afrikanische Staaten habe, wie es in einer Aussendung hieß. "Inklusion betrifft alle Lebensbereiche, egal ob Bildung, Arbeit, Kultur, Religion oder Sport. Das kommt in diesem Programm deutlich zum Tragen", erklärte Koordinatorin Jess Blijkers.
Die Regierung wird etwa bei der Erstellung einer inklusiven Bildungsstrategie unterstützt, internationale NGOs werden beraten, Selbstvertretungsorganisationen gestärkt. Auch rund um die Präsidentschaftswahlen vom vergangenen Sonntag habe "Licht für die Welt" Initiativen gesetzt, um eine stärkere Partizipation von Behinderten zu erreichen: Betroffene wurden ermutigt, sich für die Wahlen zu registrieren - auch in entlegenen, ländlichen Gebieten. "Jetzt gilt es, den starken, positiven Rückenwind dieser Wahlen am Weg in ein verändertes Burkina Faso mitzunehmen, erklärte Elie Bagbila, Direktor von "Licht für die Welt" in dem westafrikanischen Staat. Menschen mit Behinderungen sollen die Gesellschaft aktiv mitgestalten können, so das Ziel.
Diskriminierung abbauen
Seit 1992 wird der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember gefeiert. Das Anliegen dahinter ist es, zu mehr Bewusstsein über die Rechte und Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen beizutragen und Diskriminierung abzubauen.
Teaserbild: © GaborfromHungary / www.morguefile.com
Seelsorge für Menschen mit Behinderung in der Diözese Linz